Schilder von Ernst und Max Kreul

Modellentwicklung

Jeder sucht das Spezielle, für Ihn geeignete, in Klang, Spielbarkeit, Ansprache, Form und Lackierung.

Aufgrund unserer "Modell und Klangvielfalt" haben Sie die Möglichkeit Ihr Wunschinstrument bei uns zu finden oder herstellen zu lassen.

Spielbarkeit &  Ansprache und Klang sind je nach Modell verschieden und ermöglichen dem Cellisten das für ihn passende Instrument zu finden.

Verschiedene Umriss und Wölbungsschablonen von 4/4 Cellomodellen

Durch die Schablonen sollen teils erhebliche Form und Volumeneigenschaften der unterschiedlichen Celli hervorgehoben werden. Diese Unterschiede haben natürlich Auswirkungen auf das Klang und Spielverhalten der Instrumente.


Forschung

Durch eine Testreihe von acht Celli wurden wichtige Erkenntnisse gewonnen.

Es wurden Cellomodelle gewählt die möglichst unterschiedlich (z.B. kleines Eigenentwickeltes und großes Monagnanamodell) in Umriss, Wölbungsform und Wölbungshöhe sind. Alle acht Celli wurden aus dem jeweils gleichen Fichtenstamm für die Decken und aus dem gleichen Ahornstamm für die Böden, Zargen und Hälse gefertigt. Die Celli wurden in Ausarbeitung, Lackierung, Besaitung, Steghöhe so identisch wie möglich gearbeitet.

In Zusammenarbeit mit dem Institut für Musikinstrumentenbau (IfM) Zwota und mehreren erfahrenen Musikern wurden die zwei Neuentwickelten und sechs nach historischen Cellimodellen gebauten Instrumente auf ihre Klangeigenschaften und Spielbarkeit hin untersucht. Die Testreihe ergab, dass die Instrumente durchaus den klanglichen und spieltechnischen Wünschen der Musiker durch verschiedene Bauweisen angepasst werden können.

Vergleichsmessungen an Celli unterschiedlicher Bauweise

Die Aufgabenstellung bestand in der akustische Untersuchung an Celli unterschiedlicher Bauweise, einschließlich einer vergleichenden Diskussion innerhalb der Stichprobe und mit Daten aus dem Datenpool des IfM. Die Messung basiert auf der Aufnahme der Frequenzkurve im reflexionsfreien Raum.Bei der Betrachtung der dargestellten Kurven muss man berücksichtigen, dass die Werte in logarithmischer Form dargestellt sind. In der linearen Darstellung wären sie noch unübersichtlicher. Zudem ist die akustische Wahrnehmung des Menschen eher logarithmisch aufgebaut. Rein aus der Anschauung der Kurven kann man nur sehr prägnante Unterschiede ausmachen. Die Charakteristika der Instrumente treten erst durch die Berechnung und Bewertung der Merkmale zu Tage.Im Ergebnis der Messung erhalten wir drei Frequenzkurven. Es erfolgt zunächst die frequenzstützstellenweise Mittelung der drei Kurven. Aus der gewonnenen mittleren Frequenzkurve ermitteln wir folgende Merkmale: LS(40..200) Maß für Bassübertragung; positiv bewertet werden hohe Werte LS(100..400) Maß für Klangvolumen; positiv bewertet werden hohe Werte LS(800..1200) Maß für Klarheit; positiv bewertet werden hohe Werte LS(2..4k) Maß für Helligkeit; positiv bewertet werden hohe Werte |Lm(0,04..0,6k) – Lm(2..4k)| = ΔLAusg. Maß für die Ausgeglichenheit; positiv bewertet werden niedrige Werte Lm(2..4k) – Lm(>4k) = ΔLS Maß für eine niedrige Schärfe des Klanges; positiv bewertet werden hohe Werte Lm(0,04..0,6;2..4k) – Lm(1,2..2k) = ΔLn Maß für die Unterdrückung des oberen ä – Formanten (näseln); positiv bewertet werden hohe Werte LS(0,04..5k) Maß für die Lautstärke; positiv bewertet werden hohe Werte. LS(f1..f2) – Summenpegel im Frequenzband f1 .. f2 Lm(f1..f2) – mittlerer Pegel im Frequenzband f1 .. f2

Handwerkskammer Umweltpreis "Alternativer Werkstoff für Ebenholz-Griffbretter"

 Bereicherung durch Ungewohntes

 Ob beim Handwerkszeug, den Materialien oder dem Know-how – im Geigenbau-Handwerk werden uralte Traditionen gepflegt. Da ist ein neues Material gewöhnungsbedürftig –kann aber ungeahnte Möglichkeiten bieten.

von Bettina Heimsoeth

 In Markneukirchen im sächsischen Vogtland ist der Geigenbau ein seit Jahrhunderten wichtiges Gewerbe. So fußen die beiden Werkstätten von Stefan Kreul und Robert König auf Familientraditionen aus dem 19. Jahrhundert und werden auch heute von den beiden jungen Geigenbauern mit großem Erfolg geführt. Während Robert König neben seiner handwerklichen Tätigkeit als Professor am Studiengang Musikinstrumentenbau Markneukirchen der Westsächsischen Hochschule Zwickau  Materialwissenschaften lehrt, hat sich Stefan Kreul als Cellobauer einen besonderen Namen gemacht. „Ich trete damit in die Fußstapfen meines Großvaters Ernst Max, der schon in der 20er-Jahren für exzellenten Celli berühmt war“, erzählt der Handwerker.

 Bei der Fertigung vor allem der großen Streichinstrumente sehen die beiden aber zunehmend ein Problem: Das Holz, aus dem die Griffbretter traditionell gefertigt werden, ist inzwischen mit erheblichen Handelsbeschränkungen belegt. Besonders der Export in die USA unterliegt sehr strengen Regeln. Denn es handelt sich um ein Tropenholz: Ebenholz. „Es ist das einzige Holz, das sich fürs Griffbrett eignet“, erklärt Stefan Kreul. „Es weist eine hohe Steifigkeit auf, hat kein Poren und ist für die Finger nicht rutschig.“ Beim Zoll werden aber inzwischen Nachweise für nachhaltige Holzkultur verlangt,  weiß Robert König, „zudem ist es in China gerade in Mode, Möbel aus Ebenholz zu fertigen“. Das treibe zusätzlich die Preise in die Höhe. Die trübe Prognose der Experten: „In zehn Jahren werden wir kaum noch an bezahlbares Ebenholz für den Instrumentenbau kommen.“

 Diese Entwicklung ist nicht neu und seit Jahren sucht die Branche nach einem Ersatzwerkstoff – bisher ohne Erfolg. Kunststoffe erfüllen die hohen Materialanforderungen meist nicht. „Auch wir haben zahlreiche Verbundwerkstoffe getestet und daraus Griffbretter gefertigt - aber tatsächlich etwas Geeignetes gefunden“, berichten die beiden Handwerker begeistert. Es handelt sich um recycelte Cellulose, die mit Aclydharz – das ist ein Kunststoff auf der Basis von Pflanzenöl – unter Druck und Hitze verpresst und schwarz eingefärbt wird. Das Material hat eine große Oberflächenhärte und ist daher resistent gegen den Saitenabrieb. „Wir fräsen mit CNC-Maschinen aus einem Block dieses Verbundwerkstoffs einen Mantel und versehen ihn für die erforderliche mechanische Steifigkeit manuell mit einem Fichtenkern“, erklärt König.

 Das fertige Griffbrett ist wunderbar glatt und kann genauso verarbeitet werden, wie es die Geigenbauer gewohnt sind: Es lässt sich mit wasserlöslichem Haut- oder Knochenleim verleimen und auch immer wieder abziehen. Die Handwerkskammer Chemnitz hat den beiden für ihre Erfindung denn auch einen Umweltpreis verliehen. Den ersten Preis in der Kategorie Innovation erhielten sie in diesem Jahr.

 Am Institut für Musikinstrumentenbau an der Technischen Uniniversität Dresden in Zwota haben die beiden Geigenbauer ihr neues Griffbrett auf die mechanischen, aber auch auf akustische Eigenschaften testen lassen – immer mit demselben Spieler und demselben Instrument. Die akustischen Eigenschaften unterschieden sich nicht von denen bei Griffbrettern aus Ebenholz, haben sie herausgefunden. Und sie haben Zukunftspläne: „Wir wollen versuchen, das Kunststoff-Griffbrett gezielt mit Eigenfrequenzen zu versehen, um den Klang des Instruments zu unterstützen und um die beim Cello gefürchteten Bollertöne, Wolfstöne genannt, zu eliminieren.“

 Ein Cello mit einem Griffbrett aus dem neuen Material wird schon gespielt – in Berlin. „Der Musiker ist sehr zufrieden“, berichten die beiden.  

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News: Das "Duo Cello Capriccioso" spielt ein neuentwickeltes Cello Modell K&K

https://youtu.be/saOqO52dHlA

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